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Warum sind die Einheiten der Ergebnisse von Prüfungen der Werkstoffemissionen eigentlich so unterschiedlich?

imat-uve 07.11.2023 Lesezeit: ca. 1 Minuten

 

Das Ziel einer Prüfung des Emissionsverhaltens von Bauteilen und Materialproben ist die Gewinnung vergleichbarer Kennwerte zur Abschätzung der Eignung für den Einsatz bspw. in Fahrzeuginnenräumen. Trotz des einheitlichen Ziels gibt es aber mehrere unterschiedliche methodische Ansätze dieses Ziel zu verfolgen. Häufig liefern die unterschiedlichen Prüfmethoden dann aber ihre Ergebnisse in unterschiedlichen Einheiten. Wieso ist das so?


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  • Die Prüfung auf Materialemissionen einer Probe ist analytisch betrachtet meist die Quantifizierung der absoluten Menge (Masse) organisch chemischer Stoffe im Messystem nach thermischer Desorption des Probenmaterials. Bei einigen Prüfungen (bspw. VDA-Richtlinie 278) wird diese direkt ins Messsystem gespült, bei anderen erfolgt dies über einen Zwischenschritt, wie etwa dem Sammeln der emittierten Stoffe auf einer geeigneten Matrix (bspw. Adsorbens bei Emissionskammerprüfungen).
  • Im nächsten Schritt wird versucht, ein Ergebnis zu erzeugen, dass die Probe selbst gut beschreibt und keinen Abhängigkeiten des Messwertes von zufälligen Größen oder gewählten Entscheidungen unterliegt.
  • Bei direkten Thermodesorptionsprüfungen (z.B. VDA 278) unterliegt die detektierte Gesamtemission des Probenstücks einer (mehr oder weniger) direkten Abhängigkeit von der eingesetzten Probenmenge, weshalb der primäre Messwert auf die Einwaage normiert wird (Emissionsmasse [µg] / Einwaage [g] → Ergebnis [µg/g]). 
  • Bei Emissionskammerprüfungen ist der Bezug auf das Volumen der untersuchten Luftprobe sinnvoll (Emissionsmasse [µg] / Luftvolumen [m³] → Stoffkonzentration [µg/m³]). Die so erhaltene Stoffkonzentration entspricht genau dem Konzentrationswert in der Kammer. Der ist zwar von der Luftaustauschrate in der Kammer abhängig, diese ist allerdings sehr gering und soll ein Modell für Situation im Fahrzeug repräsentieren.


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  • In den meisten Fällen kommen solche Normierungen (wie in den beiden Beispielen dargelegt) zur Anwendung. Häufig sind es Normierungen auf die Probenmenge und führen dann zu resultierenden Einheiten wie µg/(m³ kg) (Stoffkonzentration pro Probenmasse) oder µg/(m³ m²) (Stoffkonzentration pro Probenfläche).
  • In einigen Fällen verteilt man die Gesamtemission gedanklich auch auf die Dauer der Prüfung und berechnet eine zeitlich gemittelte Emissionsrate (µg/h) bzw. eine auf die eingesetzte Probenmenge normierte Emissionsrate (µg/(kg h) bzw. µg/(m² h))


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