Am 17.07.2023 wurde im Amtsblatt der EU die neue Verordnung 2023/1464 zur Änderung des Anhangs XVII der REACH-Verordnung hinsichtlich Formaldehyd und Formaldehydabspaltern veröffentlicht.
Erzeugnisse zur nicht-industriellen/nicht-gewerblichen Verwendung in Innenräumen, die unter definierten Bedingungen Formaldehyd oberhalb bestimmter Konzentrationen freisetzen, dürfen damit nach einer Übergangsfrist nicht mehr in Verkehr gebracht werden.
Konkret betrifft dies (mit einigen spezifischen Ausnahmen):
- Möbel und Erzeugnisse auf Holzwerkstoffbasis
⇒ Grenzwert: 62 µg/m³ ab 06.08.2026 - alle anderen Erzeugnisse als Möbel und Erzeugnisse auf Holzwerkstoffbasis
⇒ Grenzwert: 80 µg/m³ ab 06.08.2026
aber auch
- Straßenfahrzeuge
⇒ Grenzwert (Fahrzeuginnenraum): 62 µg/m³ ab 06.08.2027
Damit tritt erstmals in der EU eine gesetzliche Regelung in Kraft, die durch Festsetzung konkreter Grenzwerte auf die Fahrzeuginnenraumluftqualität (vehicle indoor air quality, VIAQ) abzielt. Die Regelung gilt ausdrücklich nicht nur für PKW (einschließlich Wohnmobile etc.), sondern auch für LKW und Busse. Nicht betroffen sind ausschließlich zur industriellen oder gewerblichen Verwendung bestimmten Fahrzeuge sowie gebrauchte Fahrzeuge.
Als Prüfbedingungen, unter denen die Grenzwerte für Fahrzeuge eingehalten werden müssen, wurden die Umgebungsbedingungen (Ambient Mode) gemäß ISO 12219-1 (PKW) bzw. ISO 12219-10 (LKW und Busse) festgelegt.
Übersicht von Formaldehyd - Prüfmethoden
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